China weist Journalisten wegen Rassismus aus
Beijing. Aus Protest gegen einen als rassistisch empfundenen Kommentar im Wall Street Journal zum Ausbruch der Epidemie durch den neuartigen Coronavirus weist China drei Korrespondenten der Zeitung aus. Ihnen werde mit sofortiger Wirkung die Akkreditierung entzogen, teilte der Sprecher des Außenministeriums, Geng Shuang, am Mittwoch in Beijing mit. Auslöser war ein Meinungsbeitrag in der Zeitung vom 4. Februar mit der Überschrift: »China ist der wahre kranke Mann Asiens«. Geng beschrieb den Titel, den das Blatt gewählt habe, als »rassistisch«. Der Beitrag verunglimpfe die Bemühungen des Landes im Kampf gegen die Lungenkrankheit. Auf Proteste Beijings habe die Zeitung nicht reagiert.
Als Reaktion auf die schärfere Kontrolle chinesischer Medien in den USA drohte Geng nicht näher beschriebene »Gegenmaßnahmen« an. Washington behandelt Chinas Staatsmedien künftig wie ausländische Vertretungen, was stärkere Kontrollen zur Folge haben wird, hatte das US-Außenministerium am Dienstag erklärt. Betroffen sind die Nachrichtenagentur Xinhua, der Fernsehsender CGTN, China Radio International sowie die Zeitungen China Daily und die Volkszeitung. (dpa/jW)
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