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Aus: Ausgabe vom 28.02.1998 / Ausland

Meldungen

US-Pilot für Unglück verantwortlich

WASHINGTON. Für das Seilbahnunglück im italienischen Cavalese haben jetzt auch Militärexperten in den Vereinigten Staaten den US-Kampfpiloten verantwortlich gemacht, dessen Maschine das Kabel der Unglücksgondel durchtrennte. Wie der Fernsehsender NBC am Donnerstag berichtete, kam eine US-Expertengruppe nach dreiwöchiger Untersuchung zu dem Schluß, daß das Unglück durch einen Fehler des Piloten verursacht wurde. Warum er mit dem Flugzeug jedoch viel zu tief flog, blieb zunächst weiterhin ungeklärt. Alle vier Besatzungsmitglieder verweigerten dem NBC-Bericht zufolge bisher eine Erklärung.

Das US-Kampfflugzeug hatte am 3. Februar in dem italienischen Wintersportort im extremen Tiefflug die Kabel einer Seilbahn durchtrennt und 20 Urlauber in den Tod gerissen.

(AFP/jW)

Blair und Ahern sprachen über Nordirland

Trotz des andauernden Streits um den Ausschluß der irisch- republikanischen Partei Sinn Fein haben sich die Regierungschefs von Großbritannien und Irland, Tony Blair und Bertie Ahern, zuversichtlich über die Zukunft des Friedensprozesses geäußert. Bei einem Besuch Aherns in Blairs Londoner Amtssitz bekräftigten beide Politiker am Donnerstag ihre Entschlossenheit, die Gespräche über die Zukunft Nordirlands zu einem erfolgreichen Abschluß zu bringen. »Wir sind entschlossen, die Dinge voranzutreiben und Fortschritte zu erzielen«, sagte Blair zu Beginn der 90minütigen Aussprache in Downing Street 10, an der auch Nordirlandministerin Marjorie Mowlam teilnahm.

Es war das erste Treffen der beiden Regierungschefs seit dem Ausschluß der Sinn Fein von den Gesprächen Mitte des Monats. Die mit der Untergrundorganisation Irisch- Republikanische Armee (IRA) verbündete Partei wurde wegen einiger der IRA zur Last gelegten Morde bis zum 9. März von den Gesprächen ausgeschlossen. Führer der Sinn Fein haben angekündigt, die Gespräche auch nach dem 9. März zu boykottieren, wenn nicht vorher ein Gespräch mit Blair zustande komme. Ahern hatte sich bereits am Dienstag in Dublin mit führenden Sinn-Fein-Politikern getroffen.

AP/jW