Rettet Boris Palmer!
Von Dusan DeakBoris Palmer, Tübingens Bürgermeister, erhält Morddrohungen. Warum erst jetzt? könnte manch einer fragen. Der Grünen-Politiker wäre in einem halben Jahr wahrscheinlich sowieso tot, vermutlich als Folge eines brutalen »Fahrradunfalls«, geplant und durchgeführt von einem 100jährigen. Muss man sich deshalb Sorgen machen? Keineswegs, denn Boris Palmer ist keine Lufthansa und keine Bank und damit nicht systemrelevant.
Der Staat dürfe nicht alles »dem Schutz von Leben« unterordnen (auch nicht dem von Boris Palmer), dürfe nicht jeden um jeden Preis retten. So stellte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble das Grundgesetz auf die Füße. Nur die »Würde des Menschen« sei unantastbar. Das habe mit dem Leben, wie übrigens auch andere Teile des Grundgesetzes, überhaupt nichts zu tun.
Diese Einschränkung des Rechts auf Leben gilt auch für Boris Palmer. Wolfgang Schäuble muss das wissen, er ist schließlich Jurist.
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