Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 22.05.2020, Seite 11 / Feuilleton

Von Rosa zu Wiglaf

»Wenn heute jemand fragt, was der Mittelpunkt der weltpolitischen Ereignisse ist, so würde selbst ein ernsthafter Politiker über diese Frage in große Verlegenheit kommen«, versicherte Rosa Luxemburg in ihrer Rede am 27. Mai 1913 im Leipziger Felsenkeller und bewies anhand damaliger Gemetzel, dass »die Unterscheidung zwischen Angriffs- und Verteidigungskrieg unter den Händen zerrinnt oder wie eine Seifenblase zerplatzt«. Jeder Krieg sei als Folge des Imperialismus erkennbar und durch das Proletariat zu bekämpfen. Sie sprach zum zweiten Mal in diesem Versammlungslokal im Leipziger Westen, einem früheren Ballhaus. Der neobarocke Bau an einer belebten Straßenkreuzung ist nach wie vor Veranstaltungsort. Heute wird im Foyer ein Panorama zu seiner Geschichte eingeweiht. Das zweitgrößte Foto auf dieser imposanten Tafel zeigt die Arbeiterführerin Rosa am Schreibtisch, das größte eine Versammlung im Saal unter dem Banner »Lest und werbt für die Arbeiter-Illustrierte-Zeitung«.

Der Text auf dem Panorama ist nicht sehr lang, aber genau, wo es drauf ankommt: »Hier sprachen beispielsweise am 12. Februar 1905 Karl Liebknecht (1871–1919) zur russischen Revolution, am 14. Mai 1920 Clara Zetkin (1857–1933) zu den Aufgaben der KPD bei den bevorstehenden Landtagswahlen und der KPD-Vorsitzende Ernst Thälmann (1886–1944) auf Wahlkundgebungen am 25. Oktober 1926 und am 19. Juni 1930 zu den sächsischen Landtagswahlen.« Aus besagter Luxemburg-Rede wird ein Satz zitiert: »Solange das Kapital herrscht, werden Rüstungen und Krieg nicht aufhören.«

Ein erfreuliches Schaubild, das den »Klassenkampf« auch im Titel führt. In der Ecke zur Gegenwart ist klein das Plakat zur Erinnerungsgala für Wiglaf Droste am 27. Juni 2019 zu sehen. So grinst auch der noch unter einem großen schwarzen Hut von diesem Panorama zur Geschichte der Arbeiterbewegung. (jW)

Einweihung heute, 11 Uhr, ­Felsenkeller in Leipzig

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