Streit zwischen Bild und Professor Drosten
München. Der Streit zwischen dem prominenten Virologen Christian Drosten und Springers Bild eskalierte am Dienstag. Wie das inzwischen in München ansässige Fachportal Meedia (meedia.de) am Mittwoch berichtete, hatte das Boulevardblatt in einer Titelgeschichte eine Studie von Drosten und dessen Team an der Berliner Charité scharf angegriffen. Bild habe dabei Zitate von anderen Wissenschaftlern, die sich kritisch zur Studie zur Infektiosität von Kindern beim Coronavirus geäußert hatten, verzerrt wiedergegeben und die Zitate aus dem Zusammenhang gerissen. Die zitierten Wissenschaftler hätten sich umgehend von dieser Art der Berichterstattung distanziert.
Der Charité-Professor hatte zu Wochenbeginn die pampige Anfrage eines Bild-Redakteurs publik gemacht, der ihm nur eine Stunde für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen eingeräumt hatte. In seinem Podcast Das Coronavirus-Update nahm Drosten am Mittwoch Stellung zu dem Vorfall. Demnach hätten Statistiker begründete kritische Anmerkungen zu der Studie gehabt, die teilweise schon eingearbeitet worden seien. Das Papier selbst ist noch nicht offiziell publiziert, sondern befindet sich in einem Vorveröffentlichungsstadium. (jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Ira Bartsch, Lichtenau-Herbram: Einsicht in die Notwendigkeit In der Sache »Drosten gegen Bild« wird einmal mehr eine ursächliche Kernproblematik menschlicher Gesellschaft offenbar. Aufgrund eines sehr unterschiedlichen Umgangs mit Bildung und Vernunft besteht e...
Mehr aus: Medien
-
Marx und Co. online
vom 28.05.2020 -
Mehr Freiraum für Journalisten?
vom 28.05.2020