Schätze finden im Einzelhandel
Den hohen Gebrauchswert der Tageszeitung junge Welt wissen vor allem jene zu schätzen, die diese Zeitung regelmäßig am Kiosk kaufen oder sie abonniert haben. Um noch viel mehr Menschen davon zu überzeugen, starten wir gerade eine Aktion, mit der wir den täglichen jW-Einzelverkauf – entgegen allen Trends – steigern wollen. Denn wer über die destruktive Entwicklung des Kapitalismus und der sich daraus ergebenden Konsequenzen für viele Menschen täglich informiert sein und wissen will, wie sich Gewerkschaften und andere linke Organisationen dagegen wehren, findet dazu fast jeden Tag etwas in der jungen Welt. Dabei behaupten Redaktion und Verlag dieser Zeitung keineswegs, neutral zu sein. Praktisch heißt das, dass die junge Welt nicht einfach nur über Kriege und deren Vorbereitungen schreibt, sondern dass sie dies von einem klar antimilitaristischen Standpunkt aus tut. Sie berichtet über Streiks und Aktionen aus der Perspektive der Kämpfenden. Auch in der Auslandsberichterstattung stehen nicht die Interessen der deutschen Industrie, sondern die der dort arbeitenden Menschen im Mittelpunkt. Solche Informationen, Analysen, Berichte und Kommentare können auch deshalb nicht nur für die Erweiterung des eigenen Horizonts genutzt werden, sondern helfen zugleich bei Diskussionen im Betrieb, in Schule und Studium, beim Gespräch mit Freunden und Kollegen.
Der Gebrauchswert der jungen Welt geht aber weit darüber hinaus. Titelseiten werden nicht selten von Demonstranten als Plakatvorlagen genutzt. So setzt die Bewegung gegen die Münchener Sicherheitskonferenz, aber auch die Friedensbewegung in Belgien und viele andere, die jW-Titelseite vom 4. April 2009 mittlerweile als Logo und Gestaltungsmittel ein (siehe Abbildung). Unsere Titelseite vom 27. Mai 2020 gegen den brutalen Umgang des Handelsriesen »Galeria Karstadt-Kaufhof« mit seinen Beschäftigten gefiel Verdi-Gewerkschaftern und Betriebsräten im Raum Stuttgart so gut, dass Motiv und Zeitung für Protestaktionen genutzt wurden (siehe Abbildung). Und aus unserer Grafik gegen die unmenschliche Blockadepolitik der USA gegenüber Kuba ist die Unblock-Cuba-Bewegung entstanden, die auch in diesem Jahr im Spätherbst in mehreren europäischen Hauptstädten gegen den brutalen Wirtschaftskrieg protestieren wird.
Das ändert aber alles nichts an der Tatsache, dass die junge Welt vor allem ein journalistisches Produkt ist, das für möglichst viele Leserinnen und Leser gemacht wird. Und die entdecken nicht selten die erste Ausgabe dieser Zeitung im Einzelhandel – weshalb wir in den nächsten Wochen verstärkt darauf hinweisen werden, welche Schätze dort zu finden sind.
Verlag, Redaktion und Genossenschaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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vom 13.06.2020