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Aus: Ausgabe vom 01.07.2020, Seite 10 / Feuilleton

Der Apfel fällt

Der Sohn des Westerndarstellers John Wayne (1907–1979) hat sich mit einer steilen These in eine Debatte um das Gedenken an seinen Vater eingeschaltet. »John Wayne war kein Rassist«, behauptete der 58jährige Ethan Wayne in einem Statement. Sein Vater hatte als Held Dutzender Westernklassiker unermüdlich Ureinwohner abgeschlachtet. Mehrere Sicherheitsleute mussten ihn 1973 davon abhalten, die Bühne der Oscar-Verleihung zu stürmen, auf der eine Apachin als Vertreterin Marlon Brandos über Rassismus sprach. Zwei Jahre zuvor hatte John Wayne in einem Playboy-Interview erklärt, er sei ein Verfechter weißer Vorherrschaft (»White Supremacy«), bis Schwarze »gebildet genug« wären, »Verantwortung zu übernehmen«. Die Morde an Malcolm X und Martin Luther King gehörten da längst zur US-Geschichte. Am Montag (Ortszeit) hatten die Demokraten des Verwaltungsbezirks Orange County bei Los Angeles die Umbenennung des dortigen John-Wayne-Flughafens beantragt, dessen Terminal B eine überlebensgroße Bronzestatue des Rassisten schmückt. (jW)

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