Utopia aus der DDR
Der Wiener Schriftsteller Franzobel (»Rechtswalzer«) plant einen Roman über den Mauerfall. Zur dem Ereignis gebe es mittlerweile genügend Abstand, sagte der 53jährige vor seiner Antrittslesung als Dresdner Stadtschreiber am Donnerstag. Ihn interessiere an der DDR, »was daraus hätte werden können«. In seiner Vision sind Leute geblieben, um an einem idealen Staat weiterzubauen, »eine Art Utopia«, verriet er. »Die Welt ist voller Horrorszenarien, so dass ich gerade Sehnsucht nach einem positiven Gegenstück habe, wozu sich die DDR als gedanklicher Ausgangspunkt vielleicht eignet.« Franzobel ist der 25. Schriftsteller, der ein halbjähriges Stipendium und eine mietfreie Wohnung in der Elbestadt erhält. Sein vielfältiges Schaffen umfasst Prosa, Dramen und Lyrik ebenso wie Krimis und Kinderbücher. 1995 wurde er mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet, sein Roman »Das Floß der Medusa« war 2017 für den Deutschen Buchpreis nominiert. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Ohne Stiere
vom 10.07.2020 -
Nachschlag: Corona zahlt sich aus
vom 10.07.2020 -
Vorschlag
vom 10.07.2020 -
Aber da ist ja noch das Kind
vom 10.07.2020 -
Ein durchaus schlüssiges Profil
vom 10.07.2020 -
»An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen«
vom 10.07.2020 -
Täglich Bernstein. Stößchen!
vom 10.07.2020