Kriegsbegeistert
Das Münchner Literaturarchiv Monacensia veröffentlicht im Internet Tagebücher des Heimatdichters Ludwig Ganghofer aus dem Ersten Weltkrieg. Sie stammen aus den Jahren 1915 bis 1917, als der Autor als Berichterstatter an der Front gewesen sei, teilte die Kultureinrichtung am Mittwoch in München mit. Anlass sei der 100. Todestag des Autors am Freitag. Der 1855 in Kaufbeuren geborene Autor starb am 24. Juli 1920 in Tegernsee. Die Tagebücher werden aus der Kurzschrift übersetzt und mit Kommentierungen versehen. Unter monacensia-digital sind die Werke dann nach und nach kostenlos abrufbar. Ganghofer soll der Lieblingsautor des deutschen Kaisers Wilhelm II. gewesen sein. Die allgemeine Kriegsbegeisterung habe er geteilt und in Gedichten den Krieg verherrlicht. Außerdem besaß er Aktien des damaligen Rüstungsunternehmens AEG, unterstützte laut Monacensia aber auch von der Zensur verfolgte Autoren wie Frank Wedekind, der wegen Majestätsbeleidigung in Festungshaft genommen worden war. (dpa/jW)
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