Gisèle Halimi gestorben
Eine der bedeutendsten Feministinnen Frankreichs ist tot. Die Rechtsanwältin und Bürgerrechtsaktivistin Gisèle Halimi starb am Dienstag im Alter von 93 Jahren, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Familie berichtete. Die am 27. Juli 1927 in Tunesien geborene Halimi setzte sich zeitlebens für Frauen ein und kämpfte zum Beispiel für das Recht auf Abtreibung. Anfang der 70er Jahre machte sich Halimi einen Namen, weil sie im sogenannten Bobigny-Prozess ein minderjähriges Mädchen verteidigte, das wegen einer Abtreibung nach einer Vergewaltigung vor Gericht gestellt wurde. Ihr Engagement hatte Einfluss auf die Gesetzesreformen zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Frankreich. Halimi gründete 1971 die Frauenrechtsorganisation »Choisir la cause des femmes« mit und saß 1981 bis 1984 als unabhängige Sozialistin in der Nationalversammlung. Ende der 1990er gehörte sie zudem zu den Gründungsmitgliedern der globalisierungskritischen Organisation ATTAC. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Pathos der Bescheidenheit
vom 29.07.2020 -
Popow, Vrstala
vom 29.07.2020 -
Der Traum vom Künstlerkollektiv
vom 29.07.2020 -
Täglich Bernstein. Der Schwur
vom 29.07.2020 -
Rotlicht: Identitäre Bewegung
vom 29.07.2020 -
Nachschlag: Lieber Klassenkampf …
vom 29.07.2020 -
Vorschlag
vom 29.07.2020