Apple spielt seine Monopolmacht aus
San Francisco. Der US-Spielentwickler »Epic Games« zieht im Streit mit dem globalen Multi Apple Inc. vor Gericht. Ein Richter solle den Digitalkonzern daran hindern, das Spiel »Fortnite« aus dem App-Store zu entfernen sowie Entwicklerkonten des Spieleentwicklers zu sperren, erklärte Epic-Chef Timothy Sweeney in der Nacht zu Dienstag. Apples Vorgehen machte es Millionen Spielern unmöglich, »Fortnite« weiter zu spielen, da sie sich keine Updates mehr herunterladen könnten.
Das Überlebensspiel, bei dem die Gamer gegen Monster kämpfen, gilt als eines der erfolgreichsten Computerspiele aller Zeiten und hat etwa 350 Millionen registrierte Nutzer. Epic und der Megakonzern streiten sich um die Abgaben, die App-Ersteller an die weltweit dominierenden Plattformbetreiber Apple und Google zahlen müssen, wenn sie im App-Store oder »Google Play Store« präsent sein wollen. Von einem Drittel des Verkaufspreises war in Medienberichten die Rede.
Die Auseinandersetzung ließ Apple eskalieren, als Epic in die jüngste »Fortnite«-Spieleversion eine alternative Zahlvariante integrierte, um die Gebührenabgabe an Apple und Google zu umgehen. Daraufhin entfernte Apple das Spiel aus seinem App-Store, worauf Epic mit mehreren Klagen gegen die Zahlungspolitik von Apple antwortete. Der Ende Juli mit fast 1,8 Billionen Dollar (1,5 Billionen Euro) an der Börse bewertete I-Phone-Konzern steht wie die weiteren vier Vertreter der dominanten »Big Five« der weltweiten digitalen Oligopole – Amazon, Facebook, Google und Microsoft – selbst in den USA bei Politikern und Aufsehern im Verdacht, seine gewaltige Marktmacht zu missbrauchen. (Reuters/jW)
Mehr aus: Medien
-
Assange in höchster Gefahr
vom 20.08.2020 -
Erfolgreicher Monopolist
vom 20.08.2020