Studie zu gezielten Abtreibungen in Indien
Neu-Delhi. In Indien könnten einer aktuellen Studie zufolge wegen gezielter Abtreibung von weiblichen Föten zwischen 2017 und 2030 knapp sieben Millionen Mädchen weniger geboren werden. Das haben Modellrechnungen einer internationalen Forschergruppe in der Fachzeitschrift PLOS One ergeben, wie die Deutsche Presseagentur am Donnerstag berichtete. Weibliche Föten werden demnach in Indien seit langem gezielt abgetrieben, obwohl es im Land eigentlich verboten ist, werdenden Eltern das Geschlecht ihres Kindes mitzuteilen, und obwohl es landesweite Kampagnen zur Rettung von Mädchen gegeben hat. Die Forscher werteten Daten der größten indischen Bundesstaaten und bundesunmittelbaren Gebiete aus, die mehr als 98 Prozent der Bevölkerung umfassen. Laut ihren Berechnungen sollen zwischen 2017 und 2025 pro Jahr rund 469.000 Mädchen zu wenig geboren werden und zwischen 2026 und 2030 gar rund 519.000 Mädchen pro Jahr. (dpa/jW)
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