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Aus: Ausgabe vom 12.09.2020, Seite 16 / Aktion
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Das Moria-Potential

Protest gegen Asylpolitik bietet allen Bewegungen Anlass mitzumachen. Ein jW-Abo ist dabei hilfreich
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Immer dabei: junge Welt

Moria ist abgebrannt. Das Flüchtlingslager und das US-Folterlager Guantánamo zählen zu jenen Orten auf der Erde, wo die Missachtung der Werte von Liberté, Egalité, Fraternité, die das Bürgertum für sich beansprucht, alle aufrechten Menschen empören muss. Die meisten der rund 13.000 Geflüchteten auf der griechischen Ägaisinsel Lesbos sind aktuell ohne Wasser, Lebensmittel und Schlafplatz und irren auf der Insel herum. Die Polizei setzt Tränengas ein.

Die Reaktion der Politik ist dreist. Griechenlands rechte Regierung hat sich auf Brandstiftung durch Flüchtende als Ursache für die Feuer festgelegt. Regierungssprecher Stelios Petsas wettert: Es handele sich um Menschen, die »ihr Gastland nicht respektieren« und sie seien die eigentlichen Schuldigen an dem Feuer. Dabei gibt es Berichte von Flüchtlingshelfern über faschistische Gruppen, die schon öfter versucht hatten, das Lager anzuzünden. Und unter den unmenschlichen Bedingungen gerieten öfter Stoffetzen in der Nähe von Gaskochern in Brand.

Die deutsche Politik ist vom Helfen weit entfernt. Hessens CDU-Europaministerin lehnte die Aufnahme von Geflüchteten rigoros ab: »Dieser Gewaltausbruch einiger darf nicht belohnt werden.« »Die Bilder des brennenden Flüchtlingscamps lassen uns auch fragen, was einige Menschen dazu bringt, ihre sichere Unterkunft in Europa anzuzünden.« Innenminister Horst Seehofer (CDU) inszenierte eine Verzögerungstaktik. Er will eine europäische Lösung, bevor die Bundesregierung Zusagen macht.

Gegen diesen Regierungskurs gehen immer mehr auf die Straße. Am Donnerstag waren es bei 50 Aktionen mehrere zehntausend. Für die Folgetage sind weitere Proteste geplant: Alle Lager müssen aufgelöst und die Geflüchteten aufgenommen werden. Die Abschottungspolitik der EU und insbesondere der BRD muss aufhören. Der Blick der Demonstranten weitet sich: Die Fluchtursachen sind Vertreibung durch Kriege, den NATO-Staaten unter dem Deckmantel der Dschihadistenbekämpfung angezettelt haben. Sind Vertreibung durch große Unternehmen, die riesige Monokulturen anlegen, und sind Versteppung des fruchtbaren Bodens wegen der fehlerhaften Energiepolitik der Industriestaaten. All das und mehr kommt hier zusammen. Alle Bewegungen können sich hier verbinden: Friedens-, Umwelt-, Flüchtlingsbewegung …

All dies kommt in der jungen Welt zusammen. Sie ist für vieles eine wichtige, nicht selten sogar die einzige Informationsquelle. Diese Tageszeitung liefert die Fakten und Zusammenhänge, so dass sich jeder sein eigenes Bild vom Zustand der Welt machen kann. Daher bieten wir allen Interessierten das dreimonatige unverbindliche Protest-Abo an. Es kostet weniger als die Hälfte des normalen Preises.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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