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Aus: Ausgabe vom 27.11.2020, Seite 15 / Feminismus

Barrierefreie Frauenhäuser gefordert

Berlin. Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, forderte zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen mehr barrierefreie Hilfsangebote für Betroffene und mehr barrierefreie Frauenhäuser. »Frauen mit Behinderungen, gerade bei Lernschwierigkeiten, wird oftmals schlichtweg nicht geglaubt, oder sie werden nicht ernstgenommen«, erklärte Dusel am Mittwoch. »Gleichzeitig ist der Zugang zu Hilfsangeboten und insbesondere Behörden nicht selten mit hohen Hürden verbunden.« Helfen würden laut Dusel unter anderem »Sensibilisierungsmaßnahmen für Mitarbeitende« und mehr Informationen in leichter sowie Gebärdensprache. Der schnelle Zugang zu barrierefreien Hilfsangeboten sei »zentral«. Dusel verwies auf eine Studie der Universität Bielefeld, wonach Frauen mit Behinderungen fast doppelt so häufig körperliche Gewalt erlebten wie Frauen ohne Behinderungen. Bei sexualisierter Gewalt im Erwachsenenleben sei die Quote etwa zwei- bis dreimal so hoch wie im weiblichen Bevölkerungsdurchschnitt. Die Vereinten Nationen hatten 1999 den 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen erklärt. 2011 hatte der Europarat die Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und von häuslicher Gewalt vorgelegt, die seither von zahlreichen Staaten unterzeichnet wurde. (AFP/jW)

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