Brücken zu!
Von Dusan DeakArmin Laschet wollte ja während der Osterfeiertage über weitere Maßnahmen gegen Corona und über die Vorschläge der Kanzlerin zum verschärften Coronalockdown nachdenken. In den sozialen Medien wurde er ob soviel Entschlossenheit prompt mit Spott überhäuft. Mit Recht, dachten nicht nur manche seiner Länderchefkollegen. Und Laschet? Will natürlich Rache an den Spöttern nehmen, mit einer, nun ja, interessanten Erfindung: dem Brückenlockdown.
Offenbar leidet der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens unter der Zwangsvorstellung, dass sich die Pandemie über die Brücken der Republik verbreitet, dass also deren rasche und vollständige Schließung die unheilvolle Entwicklung stoppen könnte.
Woher nimmt Laschet die Gewissheit, dass die Krankheit nicht durch die Tunnel gekrochen kommt? Oder über die Autobahn A 7? Außer acht bleiben bei seinem Konzept Waldwege und Schmugglerpfade an der niederländisch-deutschen Grenze, die zahlreichen Krötenwanderwege in der Gegend nicht zu vergessen. Wie wäre es mit einer zusätzlichen Sperre im Rhein bei Düsseldorf, ein 20 Meter hoher Damm, das könnte doch helfen – gegen den Superspreader Rheinschiffahrt.
Der regierende Berliner Bürgermeister Michael Müller übt Kritik, er findet Laschets Projekt noch ein bisschen überarbeitungsbedürftig, nicht richtig zu Ende gedacht. Die Hauptstadtbrücken bleiben vorerst verschont.
Mehr aus: Feuilleton
-
Schnell kann es vorbei sein
vom 07.04.2021 -
Kuschel, Bois
vom 07.04.2021 -
Zielbewußtsein
vom 07.04.2021 -
Die Lederjacke nicht abgelegt
vom 07.04.2021 -
Rotlicht: Union Busting
vom 07.04.2021 -
Nachschlag: Zerfall mit Ansage
vom 07.04.2021 -
Vorschlag
vom 07.04.2021 -
In die Landschaft schauen, rauchen, nachdenken
vom 07.04.2021