Keine Wahl
Kopenhagen. Der dänische Fußballnationaltrainer Kasper Hjulmand bereut, dass sein Team nach dem Kollaps von Nationalspieler Christian Eriksen in der Partie gegen Finnland weitergespielt hat. »Es war falsch«, sagte er auf einer Pressekonferenz am Sonntag. Man hätte die Spieler nicht vor die Entscheidung stellen dürfen. Die Europäische Fußballunion (UEFA) hatte der dänischen und der finnischen Mannschaft nach dem Vorfall angeboten, das Spiel am Samstag abend wieder aufzunehmen oder am nächsten Mittag fortzusetzen.
Zuletzt hatte u. a. die dänische Fußballegende Michael Laudrup die UEFA scharf kritisiert. Die Spieler wurden »vor eine Wahl gestellt, die keine echte Wahl ist«, sagte Laudrup. Der Verband hätte Verantwortung übernehmen müssen. »Es muss jemanden geben, der sagt, wir hören hier auf«. Die UEFA verwies derweil auf ihr Regelwerk. Darin gebe es keine Vorschrift für Ausnahmesituationen wie in Kopenhagen, nur Regeln für das Prozedere bei einer Neuansetzung.
Mannschaftsarzt Martin Boesen erklärte am Sonntag, Eriksen sei in stabilem Zustand und habe mit seinen Teamkollegen reden können. Die Ursache seines Zusammenbruchs sei jedoch weiter ungeklärt. Die dänische Auswahl will das Turnier trotz der traumatischen Ereignisse zu Ende spielen. (sid/jW)
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