Rheinland-Pfalz: Ex-Fraktionschef Junge aus AfD ausgetreten
Koblenz. Der ehemalige Fraktionschef der rheinland-pfälzischen AfD, Uwe Junge, ist aus der Partei ausgetreten. Junge gab am Montag in einem Interview mit dem SWR die Gründe für seinen Parteiaustritt bekannt. Demnach habe er sich verglichen mit dem Umgang des AfD-Bundesvorstands mit seinem Parteifreund Matthias Helferich ungerecht behandelt gefühlt. Helferich habe trotz offener Bekundung von Nazi-Sympathien kein Parteiausschlussverfahren bekommen während er selbst mit »Parteiordnungsmaßnahmen überzogen« worden sei, so Junge gegenüber dem SWR. Der Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion Alexander Gauland habe zudem lange seine schützende Hand über den Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke und andere Protagonisten des Rechtsaußen-Flügels der Partei gehalten.
Der Oberstleutnant a.D. Junge war seit 2013 Mitglied der AfD. 2017 hatte er öffentlich den Versuch der damaligen Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, gegen Wehrmachtsdevotionalien in Kasernen der Bundeswehr vorzugehen mit den Worten kritisiert, die Bundeswehr stehe natürlich »auch in der Traditionslinie der Wehrmacht«. Im August 2018 hatte er gemeinsam mit dem Faschisten Höcke und dem völkisch-nationalistischen brandenburgischen AfD-Abgeordneten Andreas Kalbitz einen sogenannten Trauermarsch von Rechten in Chemnitz angeführt, in dessen Nachgang es zu rassistischen Hetzjagden gekommen war. (dpa/jW)
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