Stabil bleiben
Peter Handke bleibt bei seiner Parteinahme für Serbien während der Jugoslawien-Kriege. Er sei zwar offensichtlich teilweise missverstanden worden, aber: »Ich sehe an mir keine Schuld. Ich fühle mich oft schuldig im Leben, aber da nicht.« In einem Interview im Süddeutsche-Zeitung-Magazin (Freitag) sagte der 78jährige: »Einiges habe ich ungeschickt oder nicht ganz klar ausgedrückt. Das habe ich zu verantworten. Aber jeder Mensch, der ein bisschen weiß, wie ich bin, wird verstanden haben, wie ich es meine.« Wegen seiner Anklage des NATO-Angriffskrieges gegen Jugoslawien sah sich Handke wiederholt Verleumdungskampagnen deutscher und internationaler Medien ausgesetzt. Zuletzt waren die Vorwürfe, er habe Kriegsverbrechen verharmlost, 2019 aufgewärmt worden, nachdem ihm der Literaturnobelpreis zuerkannt worden war.
Kritisch äußerte sich Handke über die Verleihung des Literaturnobelpreises an den US-amerikanischen Singer-Songwriter Bob Dylan im Jahr 2016. »Nichts gegen diese ganz große Gestalt«, sagte er. »Als Sänger ist er so nah an der Ewigkeit wie keiner. Aber Literatur ist doch, für mich zumindest, etwas zum Lesen. Auch Dylans geschriebene Sachen geben einem nicht wirklich was zu lesen. Aber vielleicht ist das die Postmoderne, die ich nicht verstehe.« (dpa/jW)
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