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Aus: Ausgabe vom 07.10.2021, Seite 6 / Ausland

Fall Nawalny: Westen setzt Russland Frist

Den Haag. Die BRD und 44 weitere Staaten haben Russland eine zehntägige Frist gesetzt, um Fragen der »internationalen Gemeinschaft« zu dem mutmaßlichen Giftanschlag auf den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny zu beantworten. Die 45 Länder hätten den Exekutivrat der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) darüber informiert, dass sie Moskau offizielle Fragen über die Vergiftung Nawalnys stellen würden, teilte die britische OPCW-Delegation am Dienstag auf Twitter mit. Es sei »zentral, dass Russland im Detail darstellt, welche Schritte unternommen werden, um die Nutzung einer chemischen Waffe auf seinem Staatsgebiet zu untersuchen«, hieß es laut AFP vom Mittwoch. Nawalny war am 20. August 2020 auf einem Flug vom sibirischen Tomsk nach Moskau zusammengebrochen. Nach Analysen westlicher Labors wurde er mit einem chemischen Nervenkampfstoff vergiftet. (AFP/jW)

  • Leserbrief von Fred Buttkewitz aus Ulan - Ude Russland (7. Oktober 2021 um 08:02 Uhr)
    »Nach Analysen westlicher Labors wurde er mit einem chemischen Nervenkampfstoff vergiftet. (AFP/jW)« junge Welt meldet es als Tatsache, dass Analysen dies ergeben haben, ohne dass jemals diese Analyseergebnisse veröffentlicht wurden. Korrekt wäre: »Nach Aussagen westlicher Labors …«. Dann würde junge Welt dem Leser überlassen, zu beurteilen, ob nicht überprüfbare bloße Aussagen von NATO-Labors über Russland nicht ebenso »glaubhaft« sind wie die Aussagen der Briten über Skripal, den sie haben spurlos vom Erdboden verschwinden lassen, oder ebenso »glaubhaft« wie der angebliche Chemiewaffenanschlag in Syrien oder so »glaubhaft« wie der letzte Film Nawalnys gegen Putin. In der jetzigen Form druckt jW unkommentiert Propaganda ab, die von Ungereimtheiten nur so strotzt. Bevor Nawalny im Flugzeug das Bewusstsein verlor, hatte er nach eigenen Aussagen keine Schmerzen. Trotzdem schrie er unaufhörlich. Warum? Seine Mitarbeiter filmten diese Szene. Also, wenn mein Chef in meiner Gegenwart unerwartet zusammenbrechen würde, dann würde ich erst einmal hineilen, um ihm zu helfen. Warum wurde das statt dessen als Film gedreht? Hält irgendein Leser von jW es für wahrscheinlich, dass man bei der russischen Untersuchung in Omsk irgendwelche Rückstände von Chemiewaffen fand und den Patienten dann zur Begutachtung nach Deutschland ausfliegen ließ, ein Entgegenkommen Putins, obwohl Vorstrafen Nawalnys das gesetzlich verboten? Anschließend kamen mehre Versionen (Wasserflasche, Gift in der Unterhose u. ä.), gefolgt von einem Besuch der Kanzlerin am Krankenbett. Nach einem der tödlichsten Gifte der Welt, an dem jedoch weder Skripal noch Nawalny verstarben, erfolgte eine blitzartige Genesung Nawalnys, luxuriöser Kuraufenthalt und Produktion eines Propagandafilms. Wer finanzierte diese Produktion? Der Westen hat hier überhaupt keine Fristen zu setzen auf Grund bloßer Behauptungen. Warum beteiligt sich junge Welt daran, diese Schmierenkomödie erneut aufzuwärmen?

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