Smith from Halifax
Wegen diskriminierender Sprache hat das Kunstmuseum Moritzburg in Halle in der Vergangenheit mehrfach die Titel von Kunstwerken verändert. Aktuell handele es sich um drei Werke aus der museumseigenen Sammlung, bei denen die Namen geändert worden seien, sagte Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich am Mittwoch. Das sei bereits schon 2019 und 2020 geschehen, man sei allerdings damit nicht an die Öffentlichkeit getreten. Zunächst hatte die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. Bei den zur Zeit betroffenen Werken handelt es sich nach den Worten Bauer-Friedrichs um die Darstellung von schwarzen Männern. Die im 19. und 20. Jahrhundert festgehaltenen Inventarnamen enthielten etwa verschiedene Formen des N-Wortes. Mit dem Begriff »N-Wort« wird heute eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Die neuen Titel lauten nun unter anderem »Männlicher Studienkopf« oder »Smith from Halifax«, wie Bauer-Friedrich sagte. Er betonte die explizite Haltung des Museums in Sachsen-Anhalt, dass nämlich »die veränderten Titel diskriminierend waren und einen dem Stand der gesellschaftlichen Diskussion widersprechenden Rassismus« transportierten. Die Auseinandersetzung sei ein fortlaufender Prozess und keine systematische Durchforstung. (dpa/jW)
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