Herbert Achternbusch verstorben

München. Der Münchner Filmemacher, Maler und Schriftsteller Herbert Achternbusch ist tot. Er starb im Alter von 83 Jahren, wie die Stadt München am Donnerstag bestätigte. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung starb er bereits Anfang dieser Woche. Achternbusch ist vor allem für seine skurrilen Filme bekannt wie zum Beispiel »Andechser Gefühl« und »Servus Bayern«.
In den 70er Jahren kam Achternbusch in Kontakt zur Szene der deutschen Autorenfilmer um Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta. Seine oft mit geringem Aufwand gedrehten Streifen nahmen regelmäßig die so unangepasst-subversive wie obrigkeitshörige und bigotte bayerische »Volksseele« aufs Korn. In »Der Depp« (1983) ließ er Franz Josef Strauß vergiften, im halbdokumentarischen »Bierkampf« rechnet er mit dem Münchner Oktoberfest ab.
Achternbusch kam 1938 als Sohn einer Sportlehrerin und eines Zahntechnikers in München zur Welt und wuchs im Bayerischen Wald auf. Nach dem Abitur in Cham studierte er an den Kunstakademien in München und Nürnberg und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch, bevor er mit dem Schreiben begann. Mit seinem ersten Roman »Alexanderschlacht« sicherte er sich einen Platz in der Literatur-Avantgarde der 70er und 80er Jahre. Mit seinen in rascher Folge entstandenen Theaterstücken gewann er zweimal den Mülheimer Dramatikerpreis. (dpa/jW)
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