Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 22.01.2022, Seite 15 / Geschichte

Anno … 4. Woche

1857, 24. Januar: In der französischen Hauptstadt beginnt ein weithin beachteter Prozess gegen den Schriftsteller Gustave Flaubert. Ihm wird vorgeworfen, er habe in seinem in der Zeitschrift Revue de Paris erschienenen Roman »Madame Bovary. Ein Sittenbild aus der Provinz« die öffentliche Moral und die Religion beleidigt. Der Versuch der Zensur scheitert. Das Gericht spricht den Autor, der durch den Prozess international bekannt wird, frei.

1932, 26. Januar: Adolf Hitler hält im Düsseldorfer Industrieclub vor 500 Vertretern des deutschen Industrie- und Bankkapitals eine Rede, in der er sein politisches Programm für Deutschland darlegt. Der Anführer der NSDAP, die mit pseudosozialistischen Phrasen wirbt, verspricht den Anwesenden den Schutz des Privateigentums und die »Vernichtung des Bolschewismus«. Zudem kündigt er die Eroberung »neuen Lebensraums« an.

1942, 30. Januar: Im mexikanischen Exil gründet sich ein vorbereitendes Komitee für die »Bewegung Freies Deutschland«. Die von dem Spanienkämpfer und KPD-Mitglied Ludwig Renn geleitete Organisation hat mit ihrer Zeitschrift Alemania libre und dem im Mai 1942 gegründeten Verlag El libro libre (Das freie Buch), in dem zahlreiche Werke deutscher Exilschriftsteller erscheinen, Strahlkraft über Mexiko hinaus.

1957, 27. Januar: In Bonn wird der ehemalige Generalmajor der faschistischen Wehrmacht und Chef der Spionageabteilung »Fremde Heere Ost«, Reinhard Gehlen, zum Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes (BND) ernannt. Gehlen war am Ende des Zweiten Weltkriegs von den US-Amerikanern gefangengenommen worden und hatte in ihrem Auftrag die auf Spionage gegen die Sowjetunion und andere sozialistische Staaten ausgerichtete »Organisation Gehlen« aufgebaut, die im April 1956 im BND aufgegangen war.

1972, 28. Januar: Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) und die Regierungschefs der Bundesländer einigen sich auf den sogenannten Radikalenerlass. Die Regelung über die »Beschäftigung von rechts- und linksradikalen Personen im öffentlichen Dienst« der BRD hat eine weitreichende Bespitzelung und zahlreiche Berufsverbote vor allem für linke Lehrer und Hochschuldozenten zur Folge. Sie wird 1985 zunächst im Saarland, später auch von weiteren Bundesländern aufgehoben. In Bayern kommt der Erlass bis 1991 zur Anwendung.

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