Bund restituiert Raubkunst
Der Bund gibt das Gemälde »Bildnis eines jungen Mannes mit Schreibgerät«, das dem italienischen Künstler Jacopino del Conte (1510–1598) zugeschrieben wird, als Raubgut der Nazis zurück. Das undatierte Kunstwerk sei an die Erben der Jüdin Ilse Hesselberger restituiert worden, die von den Nazis verfolgt und später ermordet worden war, teilte die Kunstverwaltung des Bundes am Mittwoch in Berlin mit. Hesselberger hatte das Bild den Angaben zufolge 1927 erworben. Auf Grundlage von Untersuchungen sei »mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen«, dass sie das Kunstwerk 1937 oder 1938 verfolgungsbedingt verkaufen musste, so die Kunstverwaltung des Bundes. Hesselberger wurde am 20. November 1941 nach Kaunas in Litauen deportiert und dort fünf Tage nach ihrer Ankunft ermordet. Im selben Jahr wurde das Werk von der Reichskanzlei für das von Hitler geplante »Führermuseum« in Linz angekauft. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges übernahmen die Alliierten diesen Kunstbestand und begannen mit der Restitution. Arbeiten, deren Herkunft oder rechtmäßige Besitzer nicht ermittelt werden konnten, gingen später in die Obhut der Kunstverwaltung des Bundes über. (dpa/jW)
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