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Aus: Ausgabe vom 05.03.2022, Seite 16 / Aktion
UNBLOCK CUBA 2022

Jetzt mit Volldampf: Unblock Cuba 2022!

Internationale Solidaritätskampagne gegen die US-Blockade: Auftaktveranstaltung am 24. März
Von Aktionsbüro
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Gegen die Blockade

Was 1960 als Exportverbot unter US-Präsident Dwight D. Eisenhower gegen die sozialistische Insel Kuba begann, wurde zur längsten je gegen ein Land verhängten Blockade – vollständig und einseitig gegen die kubanische Wirtschaft durch die USA. Ein imperialistischer Krieg mit anderen Mitteln und verheerenden Folgen für das Leben der Menschen. Der Grund dafür liegt auf der Hand, hat Kuba doch nach der Revolution 1959 einen dem neoliberalen Weg entgegengesetzten Kurs eingeschlagen. Seitdem treibt Kuba den Aufbau einer Gesellschaft voran, die von den Bedürfnissen der Menschen ausgeht, die allen Kubanerinnen und Kubanern das Recht auf Leben, Gesundheit, Bildung und Wohnen garantiert.

Diese Errungenschaften zu verteidigen und der unter Donald Trump noch verschärften US-Blockade etwas entgegenzusetzen kann nur mit Hilfe internationaler Solidarität gelingen. Genau dies ist Sinn und Zweck der Kampagne »Unblock Cuba« seit 2019: Ziel ist es, die illegale und medial weitgehend verschwiegene Blockade zu thematisieren und dadurch den Druck auf die US- und die europäischen Regierungen zu verstärken. Nach dem Ende der zweiten Phase der von junge Welt mitinitiierten Aktion im vergangenen Jahr war die weitere Fortsetzung im Bündnis Konsens: Immerhin war die Beteiligung mit über 150 Gruppen der Kuba-Solidarität, von Medien und Parteien bzw. Parteigruppen sowie Einzelpersonen aus 27 europäischen Ländern unerwartet hoch.

Die Hauptphase der diesjährigen Kampagne soll wieder zum Zeitpunkt der Abstimmung über die US-Blockade in der UN-Vollversammlung ansetzen. Diese kann bereits in nächster Zeit stattfinden. Das bedeutet für uns und das Bündnis: Für die Mobilisierung bleibt uns gegebenenfalls nur wenig Zeit.

Den Auftakt bildet eine Veranstaltung am 24. März, abends in der jW-Ladengalerie, die zugleich als Stream ausgestrahlt wird. Genau an diesem Tag vor exakt 60 Jahren verkündeten die USA unter Präsident John F. Kennedy das komplette Einfuhrverbot für Produkte kubanischer Herkunft. Für Sonnabend, den 26. März, ruft Cuba Sí zu einer Fahrraddemo in Berlin auf, bevor in der Folgewoche die Bündnisorganisationen verstärkt zu vielfältigen Aktivitäten und Aktionen eingeladen sind. Gleichzeitig unterstützen Anzeigen und Plakate in Städten mit aktiven Kuba-Gruppen hierzulande, in Österreich und der Schweiz die öffentliche Wirkung.

Entscheidend koordiniert und unterstützt wird die Kampagne vom Dachverband der Kuba-Solidaritätsgruppen, dem Netzwerk Kuba, zusammen mit der Freundschaftsgesellschaft BRD–Kuba, Cuba Sí, der Österreichisch-Kubanischen Gesellschaft (ÖKG), der Vereinigung Schweiz–Cuba (VSC) und der Tageszeitung junge Welt. Nur mit vereinten Kräften lässt sich der US-Blockade etwas entgegensetzen. Wir bitten Sie daher: Beteiligen Sie sich, sei es durch Aktionsmaterial, durch Spenden und insbesondere – über die Gruppen der Kuba-Solidarität – durch die Mitwirkung an Aktionen. Für ungefilterte deutschsprachige Informationen direkt aus Kuba ist wie immer die Granma die beste Wahl.

Alle Informationen zur Soliaktion »Unblock Cuba« unter www.unblock-cuba.org.

Die Granma bestellen unter www.jungewelt.de/granma, per E-Mail unter granma@jungewelt.de oder telefonisch 030/ 53 63 55 80/-81 oder -82

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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  • Leserbrief von R.Prang aus Berlin (5. März 2022 um 01:52 Uhr)
    Kuba, ein Land ohne Analphabeten, ein Land ohne signifikante Säuglingssterblichkeit, ohne Slums in allen Vororten, und das alles in Sichtweite der USA. Eine Insel, auf die sich die Feuerwehrleute des World-Trade-Centers, die während »9/11« verletzt worden waren, begeben mussten, weil sie sich die medizinische Versorgung in den USA nicht leisten konnten. Dieses kleine Land, das während der Covidkatastrophe sofort und uneigennützig Italien hilfreich zur Seite stand. Und wie dankt die Welt? Ich war noch nie auf Kuba, ich weiß, alles was ich über Kuba weiß, nur aus zweiter Hand. Ich weiß, dass Che von der CIA ermordet wurde, ich weiß, dass Fidel Castro gestorben ist. Ich weiß auch, dass jedes Embargo zu wirtschaftlichen Problemen führt. Ich weiß, dass Kuba ein Vorbild für ganz Amerika sein kann, wenn man Kultur und Bildung betrachtet. Ich weiß, das Kuba frei von jeglichem Rassismus ist. Nur eines weiß ich nicht, warum es immer noch ein Embargo gegen Kuba gibt! Liegt es vielleicht daran, dass die USA ein Problem haben, Rassismus, Armut und mieses Gesundheitssystem im eigenen Land zu rechtfertigen? Ich habe in den USA mit eigenen Augen Armut in den Vororten von Chicago gesehen, die alles in den Schatten stellte, was ich an Fotos aus Drittweltländern gesehen hatte. Ich bin sicher, dass es in den USA mehr Menschen schlechter geht, als Kuba Einwohner hat. Wie glänzend könnte es Kuba gehen, wenn es das Embargo nicht geben würde. Aber das würde der USA wohl gar nicht gefallen. Es ist leicht, über »Freiheit und freien Handel« zu schwafeln und Abgrenzung und Isolation zu praktizieren. Was hat praktizierte Embargopolitik mit Demokratie zu tun? Nichts, rein gar nichts ... Aber bei der Definition von Demokratie waren die USA schon immer sehr einseitig. Schluss mit der Embargopoltik, es ist genug. Die Kubaner haben längst entschieden, wie sie leben wollen. Schluss mit der Ignoranz und Überheblichkeit des Westens. In meiner Kindheit hieß es »Hände weg von Kuba«, das haben die USA bis heute nicht begriffen.

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