Solange es Leser gibt
Die brasilianische Schriftstellerin Lygia Fagundes Telles ist tot. Sie sei am Sonntag im Alter von 98 Jahren in São Paulo gestorben, teilte die Brasilianische Akademie der Literatur mit. Fagundes Telles galt als eine der wichtigsten brasilianischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. »Die bemerkenswerteste Persönlichkeit der brasilianischen Literatur, Patriotin und Demokratin war schon zu Lebzeiten eine Legende«, hieß es in einem Nachruf des Schriftstellerverbandes von São Paulo. »Ihr gigantisches Werk wird immer wieder aufgegriffen werden, solange es Leser auf der Welt gibt.« Lygia Fagundes Telles studierte zunächst Jura und unterzeichnete während der Militärdiktatur (1964–1985) das »Manifest der Intellektuellen« gegen die Zensur. Zu ihren wichtigsten Werken gehören »Antes do Baile Verde«, »As Meninas« (Mädchen am blauen Fenster) und »As Horas Nuas« (Nackte Stunden). Ihre Bücher wurden ins Deutsche, Spanische, Französische, Englische, Italienische, Polnische, Schwedische und Tschechische übersetzt. Für ihr Werk wurde sie unter anderem mit dem Prémio Camões, dem wichtigsten Literaturpreis des portugiesischen Sprachraums, ausgezeichnet. (dpa/jW)
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