WTO: Patentschutz vor Menschenleben
Genf. Die Welthandelsorganisation (WTO) hat sich am Freitag morgen in Genf nach fünftägigen Verhandlungen auf diverse Abkommen geeinigt, darunter eines zu Patenten auf Coronaimpfstoffe. Indien und Südafrika hatten vor 20 Monaten deren Aussetzung beantragt. Die WTO verabschiedete nun eine Regelung, die die Eigentumsrechte an den Patenten weiterhin schützt. Die Organisation Oxfam nannte die Einigung »schändlich«. EU, Großbritannien, USA und Schweiz hätten die Rettung von Menschenleben in ärmeren Ländern verhindert. Weitere Abkommen betreffen Fischereisubventionen, Nahrungssicherheit und Zölle. WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala forderte die 164 Mitgliedsländer auf, das »beispiellose« Paket an Vereinbarungen umzusetzen. Die WTO steckt wegen des weltweit grassierenden Protektionismus in der größten Krise seit ihrer Gründung 1995. (dpa/Reuters/jW)
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