Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 01.07.2022, Seite 11 / Feuilleton
Kommunikationsgeschichte

Magische Kanäle

Die Raketenpost war nicht erfolgreich. In der Bundesrepublik wurden 1964 nach einem tödlichen Unfall die Versuche eingestellt, Post auf diese Weise schnell und einfach etwa vom Festland auf die Nordseeinseln zu befördern.

Mit eigenwilligen Wegen der Informationsübermittlung befasst sich die Ausstellung »Kuriose Kommunikation. Ungewöhnliche Objekte und Geschichten aus der Sammlung«. Von Freitag an bis zum 2. Oktober zeigt das Berliner Museum für Kommunikation 114 besonders skurrile Objekte der 150 Jahre alten Sammlung der Museumsstiftung Post und Telekommunikation. Für den schnellen Gruß, ein paar Zeilen per Post musste schon so manche Unterlage herhalten. Die Ausstellung zeigt Postkarten aus Kork, Birkenrinde, einer Holzscheibe, einer Muschel oder einer Schieferplatte – alles mit Briefmarken beklebt und Adresse versehen. Tischtennisschläger oder eine Parkscheibe aus den 80ern gestaltete der Künstler Horst Tress zu Mail-Art um. 1994 beklebte die Künstlerin Sigrid Wilke ein Stück Ofenrohr und schickte es zum Postmuseum Hamburg. Radios passten in eine Nussschale oder Seifendose, gefunkt wurde etwa aus Zigarrenkisten. Die Ausstellung zeigt auch eine Jukebox, die in den 70er Jahren im Gehäuse einer alten Telefonvermittlung untergebracht wurde. Ein Grammophon ist unter einer Stehlampe versteckt.

Wie sehr Telefone die Phantasie auch für Serienprodukte anregten, ist auf einem Tisch der Ausstellung zu sehen. Telefone als Garfield-Katze, Cola-Dosen, Enten, in Plüsch oder transparent. Ein Apparat mit Filmstar Marilyn Monroe lüftet beim Klingeln den Rock wie in der berühmten Szene aus Billy Wilders »Das verflixte 7. Jahr«. Allerdings ist die Mechanik in der Ausstellung abgestellt. (dpa/jW)

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