75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Sa. / So., 23. / 24. November 2024, Nr. 274
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 05.07.2022, Seite 4 / Inland

Grünen-Kritik an Offenem Brief

Berlin. Mit Unverständnis hat die Partei Bündnis 90/Die Grünen auf den jüngsten offenen Brief deutscher Prominenter zum Krieg in der Ukraine reagiert. Der Aufruf stamme von Menschen, die »bequem auf der Couch sitzend« wohl angesichts der verstörenden Bilder aus der Ukraine die Geduld verloren und daher beschlossen hätten, »dass es jetzt mal genug ist und dass es jetzt mal aufhören muss« mit dem Krieg, sagte der Kovorsitzende Omid Nouripour am Montag in Berlin. Da aber niemand sagen könne, ob nicht womöglich der nächste Krieg drohe, falls die Ukrainer die Waffen strecken sollten, sei es unlauter zu sagen, »wir ducken uns weg«.

In dem Appell mit dem Titel »Waffenstillstand jetzt!«, der am Mittwoch in der Zeit veröffentlicht worden war, hatten unter anderem die Schriftstellerin Juli Zeh und General a. D. Erich Vad einen »konzertierten Vorstoß« für Verhandlungen gefordert. (dpa/jW)

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Günter S. aus Bochum (5. Juli 2022 um 12:22 Uhr)
    Herr N. wechselt in den Kriegsmodus, logistisch vorbereitet durch das Beschaffen einer frischen Packung tödlich-feuriger Kichererbsenchips. Die Kampfstellung in der Sofaecke ist akribisch ausgebaut – Schmusedecke und Kamerad Kuschelbär inklusive. Auf dem Bildschirm verliest ein Herr S. routinemäßig die Siegesmeldungen für das amerikanische Frühstücksfernsehen, so auch der Frontbegradigungen, die für einen endlichen Endsieg bekannlich eine geniale Maßnahme darstellen. »Und wenn dann noch die schweren Wunderwaffen massenhaft zum Einsatz kommen werden«, denkt Herr N. und kratzt sich wohlig zwischen den Zehen. Herr N. hat alles richtig gemacht.
  • Leserbrief von Martin Fischer aus Sinsheim (4. Juli 2022 um 17:21 Uhr)
    In Deutschland herrscht doch mittlerweile ein solches Klima, dass jeder, der Friedensverhandlungen fordert, der Wehrkraftzersetzung beschuldigt wird (siehe Warnung vor Kriegsmüdigkeit; Baerbock, Grüne). Gleichzeitig wird von Teilen der SPD eine militaristische Außenpolitik und eine Führungsrolle Deutschlands gefordert, während 100 Mrd. in die Bundeswehr gepumpt werden. Die FDP fordert derweil dazu auf, den Gürtel enger zu schnallen, wohl wissend, dass ihre Wähler davon nicht betroffen sein werden … Jeder, der will, kann sehen, wo das alles einmal enden wird.