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Aus: Ausgabe vom 08.07.2022, Seite 15 / Feminismus

Mississippi: Aus für letzte Abtreibungsklinik

Washington. Knapp zwei Wochen nach der Aufhebung eines US-Grundsatzurteils zur landesweiten Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen hat die letzte Abtreibungsklinik des Bundesstaates Mississippi geschlossen. Die Jackson Women’s Health Organization stellte am Mittwoch ihre Arbeit ein, wie der Pink House Fund, der Spenden für die Klinik sammelte, im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Die Klinik war nicht nur die einzige, die Abbrüche in dem Südstaat anbot – sie stand auch im Zentrum des Rechtsstreits, der letztlich zur Aufhebung des landesweiten Grundrechts auf Schwangerschaftsabbrüche führte. Die Jackson Women’s Health Organization hatte gegen ein Gesetz in Mississippi geklagt, das Abbrüche ab der 15. Schwangerschaftswoche verbietet und damit gegen das Grundsatzurteil »Roe v. Wade« aus dem Jahr 1973 verstieß. Dieses hatte ein Grundrecht auf Abtreibungen bis etwa zur 24. Schwangerschaftswoche verankert. Der Oberste Gerichtshof der USA erklärte am 24. Juni aber das Gesetz in Mississippi für verfassungskonform – und hob gleichzeitig »Roe v. Wade« auf. Weil es kein Bundesgesetz dazu gibt, können Bundesstaaten jetzt Schwangerschaftsabbrüche weitgehend oder komplett verbieten. In Mississippi tritt nun ein Gesetz in Kraft, das bis auf wenige Ausnahmen alle Abbrüche verbietet und bei Verstößen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren vorsieht. (AFP/jW)

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