WSI: Umverteilung durch Reallohnverluste
Berlin. Lohnarbeiter in der Europäischen Union müssen im laufenden Jahr mit hohen Reallohnverlusten rechnen. EU-weit wie in der BRD dürften die Reallöhne 2022 um etwa 2,9 Prozent sinken, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag mit. Die Bruttolöhne in der BRD stiegen 2021 um 3,4 Prozent, deutlich langsamer als die Preise. Auch im laufenden Jahr werde das nominale Lohnwachstum mit voraussichtlich 3,7 Prozent im Vergleich zur Inflation »moderat« bleiben. Angesichts hoher Gewinne in vielen Unternehmen warnten die WSI-Experten vor »einer Umverteilung zu Lasten der Beschäftigten«. Hohe Lohnforderungen seien in bestimmten Branchen gerechtfertigt. Rechnerisch ergebe sich für die gesamte Wirtschaft in EU und BRD ein Potential für Lohnsteigerungen von etwa sechs Prozent. (AFP/jW)
Mehr aus: Kapital & Arbeit
-
Kriegswirkungen in BRD
vom 10.08.2022 -
Gasalarm in EU
vom 10.08.2022 -
Ein bisschen Grün, viel Kapitalismus
vom 10.08.2022