Bekloppt wird verkloppt
Kulturstaatsministerin Claudia Roth bedauert, sich nicht bereits vor der Eröffnung der von Antisemitismusvorwürfen geprägten Documenta entschiedener zu Wort gemeldet zu haben. »Mir ist bewusst, dass es nicht reicht, wenn ich sage: Ich konnte nicht mehr tun. Auch wenn es objektiv stimmt. Vielleicht hätte ich bei den Diskussionen im Vorfeld der Documenta-Eröffnung lauter und deutlicher sein sollen, sein müssen«, sagte die Grünen-Politikerin dem Nachrichtenmagazin Stern (Ausgabe vom Donnerstag). Die Vorkommnisse in Kassel nannte Roth eine »Kette der Verantwortungslosigkeit, wo am Ende keiner verantwortlich gewesen sein will«. Gelernt habe sie aus dem Vorgang, »dass ich mehr mitreden möchte, sobald der Bund Geld gibt«. Dabei bekräftigte die Politikerin ihre jüngsten Forderungen, dem Bund mehr Einfluss und eine unmittelbare Einbindung in die Strukturen der Documenta zu geben. »Es kann nicht sein, dass in diesem Kunstföderalismus manchmal gerne Fördermittel entgegengenommen werden, aber konkrete Mitsprache zurückgewiesen wird. Wenn ich für etwas tatsächlich verantwortlich bin, habe ich auch kein Problem damit, verkloppt zu werden, wenn etwas schiefläuft.« (dpa/jW)
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