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Aus: Ausgabe vom 11.08.2022, Seite 11 / Feuilleton
Soul

Lamont Dozier gestorben

Soullegende, Sänger, Songschreiber und Produzent Lamont Dozier ist tot. Zusammen mit den Brüdern Brian und Eddie Holland war er Teil des Songwriter- und Produzententeams Holland-Dozier-Holland, das neben Smokey Robinson Material und Sound des Detroiter Plattenlabels Motown in den 60er Jahren maßgeblich bestimmte. Er arbeitete unter anderem mit Martha and the Vandellas an Liedern wie »Jimmy Mack« oder »Heat Wave«, mit The Supremes etwa an »Stop! In the Name of Love« oder »You Can’t Hurry Love«, mit den Four Tops (»Bernadette«) oder den Isley Brothers (»This Old Heart of Mine«).

Nach Ende der Detroiter Motown-Ära machte Dozier auch als Sänger unter eigenem Namen Karriere und nahm für Labels wie ABC, Invictus und Warner in den 70ern und frühen 80ern eine Reihe exzellenter Soloalben auf wie »Black Bach« (1974), »Peddlin’ Music on the Side« (1977) oder »Lamont« (1981).

Der am 16. Juni 1941 geborene Musiker aus Detroit wurde 81 Jahre alt. Sein Tod wurde am Dienstag von mehreren US-Medien übereinstimmend gemeldet. Die New York Times berief sich dabei auf die Chefin des Motown-Museums in Detroit, Robin Terry, auch der Instagram-Eintrag eines Dozier-Sohnes wurde als Quelle genannt.

In einem 2019 veröffentlichten Interview der Zeitung Detroit Free Press sagte Dozier, dass er keine Noten lesen könne: »Ich habe alles nach Gehör und Gefühl gemacht, als ich mich ans Klavier gesetzt habe. Ich danke Gott für die Akkorde und Melodien und alles, was ich hineingesteckt habe. Glauben Sie mir – es war eine Menge harter Arbeit, auf dieses Klavier zu hämmern, um einen Song zu schreiben und ihn obendrein zu einem Hit zu machen.« (dpa/jW)

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