Eine Bilanz
Das Kunstmuseum in Bern präsentiert eine erste Bilanz seines Umgangs mit dem schweren Gurlitt-Erbe. Acht Jahre, nachdem das Schweizer Museum den Nachlass von Cornelius Gurlitt (1932–2014) übernommen hat, gibt es der Öffentlichkeit erstmals spannende Einblicke in die Provenienzforschung. Die Ausstellung »Gurlitt. Eine Bilanz« zeigt anhand von unzähligen Dokumenten und versteckten Hinweisen an Kunstwerken, wie die Herkunftsgeschichte von Hunderten Werken erforscht worden ist. In der Ausstellung präsentiert das Museum ab Freitag und bis zum 15. Januar 2023 Werke und die Ergebnisse seiner Aufarbeitung.
Gurlitt war Sohn des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt, der in der Nazizeit umstrittene Geschäfte teils mit geraubter Kunst gemacht hat. Im Zuge einer Steuerfahndung wurden bei Gurlitt Junior 2012 rund 1.600 Kunstwerke entdeckt. Zunächst dachten Fahnder, darunter seien womöglich jede Menge Bilder, die die Nazis einst jüdischen Besitzern geraubt hatten. Letztlich traf dies nur auf wenige Werke zu. Um zu diesem Schluss zu gelangen, hat das Museum mit einer eigenen Abteilung für Provenienzforschung acht Jahre lang Untersuchungen angestellt. Und die Arbeit geht weiter, wie Museumsdirektorin Nina Zimmer sagte. Bislang wurden neun Werke an Nachkommen früherer Eigentümer zurückgegeben.(dpa/jW)
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