Mit Heiterkeit
Florence Hervé hat ein Buch über Frauen im Elsaß geschrieben
Birgit GärtnerDer Elsaß ist wie ein Eintopfgericht: Kelten, Franken, Römer, Alemannen, Helveter, Franzosen, Deutsche, Italiener und Juden haben ihre Spuren hinterlassen. Und doch hat diese Mischung eine starke ausgeprägte Identität«, beschreibt der Künstler Tomy Ungerer das französisch-deutsche Grenzland. Ein »heiteres, lustiges Völkchen« seien dessen Bewohnerinnen und Bewohner, sagte Goethe. Sie sprächen »weder richtig deutsch noch richtig französisch«, bemängelte Voltaire. Wie auch? Schließlich wechselte die Staatsangehörigkeit der Menschen im Elsaß bis 1945 alle paar Jahrzehnte. Jeder dieser Wechsel war die Folge eines Krieges, verbunden mit schmerzlichen Verlusten, mit Armut und Not. Daß es dabei seine Heiterkeit nicht verloren hat, ist dem »lustigen Völkchen« hoch anzurechnen.
Florence Hervé hat sich aufgemacht, begleitet von dem Fotografen Martin Graf, die Geschichten der Frauen dieses bewegten Landstrichs aufzuspüren, den häufig Namenlosen Gesicht zu verleihen und ihre Situation in dem Buch »Elsaß. Frauengeschichten – Frauengesichter« zu beschreiben.
Auf ihrer Reise stieß die Autorin auf ein düsteres Kapitel der elsässischen Geschichte: die Hexenverfolgung. »Ketzerei wurde bereits im 13. Jahrhundert bestraft. Im Jahr 1212 ließ der B...
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