Mit Herzchen
Berlin. Die ARD meldete Mittwoch abend, der DFB und andere Fußballverbände wollten bei der anstehenden Weltmeisterschaft in Katar mit einer Kapitänsbinde ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen. Was der deutsche Kapitän Manuel Neuer bereits bei der EM 2021 mit einer Regenbogenbinde – der Regenbogen ist international das Symbol der LSBTI (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente, Intergeschlechtliche) – getan hatte, wäre in Katar ein Affront. In dem Emirat ist Homosexualität verboten. Um das FIFA-Verbot politischer Statements zu umgehen, wird nun auf einen Entwurf des niederländischen Fußballbundes ausgewichen: Auf der Binde steht »One Love«, zwischen den Worten ein Herz mit einer weißen eins darin, hinterlegt mit farbigen Streifen in orange, schwarz, grün, magenta, gelb und blau. Der Regenbogen ist das nun nicht. Letztere drei sind jedoch die Farben der Pansexuellen-Flagge. Also doch ein Statement gegen die Diskriminierung sexueller Minderheiten? Geprüft wird’s von der FIFA. Was es braucht, ist allerdings keine Kapitänsbinde, sondern echter Einsatz für die Gleichbehandlung von LSBTI. Auch im Profifußball, wo aktiven Spielern noch immer kein sicherer Raum für ein Coming-out gewährt wird. (ahe)
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