Verstörende Realität
Nach 100 Tagen endete am Sonntag die Documenta 15, die neben der Biennale in Venedig bedeutsamste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Und bis zum letzten Tag ließen die harschen Kritiker der Ausstellung nicht locker. »Die Documenta steht vor einem Scherbenhaufen, aber auch aus Scherben lässt sich eine neue Welt zusammenfügen«, sagte der Exekutivvizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner, laut einer Mitteilung. Die Documenta müsse ein Konzept entwickeln, das vor allem die eigene Verantwortung ernst nehme und neue, provozierende Blickwinkel auf die verstörende Realität unserer Welt ermögliche.
Ungeachtet der um und über sie nicht immer glücklich geführten Debatten hat die Documenta 15 zahlreiche Besucher angezogen, auch wenn die Zahl laut Interimsgeschäftsführer Alexander Farenholtz etwa 15 bis 20 Prozent unter dem Rekordwert der Vorgängerveranstaltung liegt. Die Documenta 14 hatte 2017 rund 891.500 Menschen nach Kassel gezogen, 339.000 weitere Menschen an den zweiten Standort in Athen. Die vorläufigen Zahlen in diesem Jahr dürften sich also schätzungsweise zwischen rund 710.000 und 760.000 Besuchern bewegen. Endgültige Zahlen werden für diesen Montag erwartet. (dpa/jW)
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