Probe aufs Exempel
Nach dem Ende der Documenta 15 in Kassel warnt das Documenta-Forum davor, die Freiheit der Künstlerischen Leitung der Weltkunstschau einzuschränken. Er appelliere an die Gesellschafter und Trägerinstitutionen der Documenta, »an den Prinzipien der weltweit einzigartigen Ausstellung zeitgenössischer Kunst festzuhalten«, teilte der Verein am Dienstag mit. Dazu zählten die Zusammenstellung einer international hochrangigen Findungskommission sowie die alleinige Verantwortlichkeit der ausgewählten Künstlerischen Leitungen für die Ausstellung. »Nur mit diesen Alleinstellungsmerkmalen kann die Documenta als Kulturinstitution mit internationaler Strahlkraft weiterleben und alle fünf Jahre in einen neuen Diskurs über zeitgenössische Kunst eintreten«, betonte der Freundeskreis. Eingriffe in die Struktur der Documenta könnten zudem durch ihre exemplarische Wirkung zu einem tiefen Einschnitt für die Freiheit der Kunst in Deutschland führen. Zuletzt waren aus der Politik Forderungen laut geworden, wegen der Auseinandersetzungen um tatsächlichen und vermeintlichen Antisemitismus auf der Documenta 15 den Einfluss politischer Gremien auf die Weltkunstausstellung zukünftig zu verstärken. (dpa/jW)
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