Nichts gegen Sex
Wer sich fragt, weshalb so viele deutsche Journalisten so gleich schreiben: Die haben alle Wolf Schneider gelesen. Und die gute Hälfte vergessen. Der Journalist und Sprachkritiker ist am Freitag im Alter von 97 Jahren in Starnberg gestorben. Seine Bestseller wie »Deutsch für Profis« und »Deutsch für Kenner« finden noch heute alle angehenden Schreiber in ihren Journalistenschultüten, was ihnen zwar Anglizismen und Schachtelsätze austreibt, aber ihre Weltsicht auch nicht klarer macht. Dito Schneider: Der war früher Chef vom Dienst des Stern, dann Chefredakteur der Welt (wo er für etwas Pinochet-Kritik rausflog, immerhin), schließlich Gründungsdirektor der Henri-Nannen-Schule sowie Fernsehonkel. Im Alter wurde er milde: Gegen englische Lehnwörter wie »Sex« hatte er zuletzt nichts mehr einzuwenden. (pm)
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