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Aus: Ausgabe vom 27.12.2022, Seite 1 / Ausland

Berg-Karabach: Proteste gegen Blockade

Stepanakert. In Berg-Karabach haben Tausende Menschen gegen eine Blockade der einzigen Landverbindung nach Armenien durch Aserbaidschan protestiert. 120.000 Menschen vom Latschin-Korridor und der einzigen Straße abzutrennen, die die Region mit Armenien verbinde, sei »ein Verbrechen gegen die Menschheit«, sagte Mary Asatrjan, eine Mitarbeiterin des Ombudsmannbüros, am Sonntag auf einer Demonstration in Stepan­akert, der Hauptstadt der international nicht anerkannten »Republik Arzach« (Berg-Karabach). Seit fast zwei Wochen blockieren aserbaidschanische »Aktivisten« aus Protest gegen angeblich illegale Bergbauarbeiten den Latschin-Korridor, die einzige Verbindung zwischen der armenischen Grenze und Berg-Karabach. Seit der Blockade leide die Enklave unter einem Mangel an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff, erklärte das armenische Parlament. Die Regierung in Jerewan warf Baku vor, eine humanitäre Krise in dem Gebiet herbeizuführen. (AFP/jW)

  • Leserbrief von Joachim Seider aus Berlin (27. Dezember 2022 um 12:02 Uhr)
    Die Botschaft der USA in Jerewan ist ein riesiger Gebäudekomplex. Man sagte uns, dass er bis zu tausend Mitarbeitern Platz bieten könne. Erstaunt waren wir schon über das Ausmaß, in dem sich die USA in dem kleinen Armenien engagieren wollen. Dass es irgendwann darum gehen würde, russischen Einfluss zurückzudrängen, war zu vermuten. Es sollte mich wundern, wenn nicht der eine oder andere amerikanische Diplomat die Situation nützen würde, dass Russland wegen des Ukraine-Krieges andernorts die Hände gebunden sind. Die Situation um Berg-Karabach würde sich ausgezeichnet dafür eignen, Russlands Positionen an seiner Südflanke im Kaukasus zu schwächen. Ein Schelm, der Arges dabei denkt.