Preußischer Knoten
Im jahrelangen Streit um Entschädigung in Millionenhöhe zwischen der öffentlichen Hand und der Hohenzollern-Familie zeichnet sich eine Lösung ab. Man wolle auf eine gerichtliche Entscheidung verzichten. In einem Interview mit der Welt (Mittwoch) sagte Georg Friedrich Prinz von Preußen: »Ich bin an den Punkt gekommen, dass es nicht richtig sein kann, diese Frage vor Gericht auszutragen. Vermutlich würde das Verfahren mindestens zehn Jahre dauern. Deshalb verzichte ich als Chef des Hauses Hohenzollern auf die Kunstwerke und Ausgleichszahlungen aus diesem Komplex.«
Die dpa erfuhr von seiten der Generalverwaltung des Hauses, von Preußen wolle die Klagen in zwei Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Potsdam zurückziehen. Von Preußen werde seine Entscheidung während einer am Donnerstag in Berlin geplanten Veranstaltung zur Geschichte der Familie bekanntgeben, hieß es. Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange begrüßte den Verzicht in einer Mitteilung. »Mit dieser Entscheidung ist nun gewissermaßen der Gordische Knoten im Hohenzollern-Komplex durchschlagen worden«, sagte die SPD-Politikerin. »Es wird damit eine höchst verwickelte und im einzelnen für Außenstehende kaum mehr nachvollziehbare Debatte um Entschädigungsansprüche verschiedener Art beendet.« (dpa/jW)
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