Schellenkunde
Allgäuer müsste man sein, dann könnte man die Riesenfreude möglicherweise noch leichter nachvollziehen. Aber gut: Bei einem Weltrekordversuch im Kuhschellenläuten – Ding-dong-bimm-bimm – haben Fans der Alpwirtschaft am Sonnabend im Allgäu ein Zeichen gesetzt. »Wir haben einen überragenden Weltrekord aufgestellt mit 2.357 Schellen. Es war unglaublich«, freut sich Bad Hindelangs Tourismusdirektor Max Hillmeier. Die große Beteiligung zeige die Bedeutung der Schellen als Kulturgut im Landkreis Oberallgäu. Glauben wir glatt – Hillmeier: »Das ist ein großartiges Zeugnis für die Allgäuer Alpwirtschaft und zeigt deren Bedeutung hier für unsere Region.« Biologe ist der Mann aus den Bergen auch: »Das macht unsere DNA aus und ist unsere regionalspezifische Identität.« Worauf wir nie im Leben gekommen wären: Die Teilnehmer des Rekordversuchs waren laut Hillmeier vorwiegend Bauern, Bergbauern und Älpler aus der Region. Doch hätten sich auch andere Einwohner Schellen bei Landwirten ausgeliehen, um die Aktion zu unterstützen. Toll. Alpen heißen übrigens die in den Bergen gelegenen Viehweiden im Allgäu. Allein in Bad Hindelang gibt es laut Hillmeier 46 Alpen mit rund 8.000 Hektar Fläche, das sind 56 Prozent der Gemeindefläche. In anderen Teilen Bayerns wird der Weideplatz als Alm bezeichnet. Wieder was gelernt. (msa)
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