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Aus: Ausgabe vom 19.04.2023, Seite 2 / Ausland

Russland sagt Umzug »Unsterbliches Regiment« ab

Moskau. In Russland soll es in diesem Jahr nicht den traditionellen Gedenkmarsch »Unsterbliches Regiment« am 9. Mai zur Erinnerung an gefallene so­wjetische Soldaten im Zweiten Weltkrieg geben. Anstelle des sonst in Moskau und vielen anderen Städten am Tag des Sieges über Nazideutschland organisierten Umzugs mit Hunderttausenden Teilnehmern sollten sich die Menschen die Fotos ihrer toten Angehörigen in diesem Jahr statt dessen ans Autofenster kleben oder an die Kleidung heften. Das meldete die russische Nachrichtenagentur TASS am Dienstag. Zur Begründung hieß es, das Gedenken an die Veteranen solle erweitert werden. (dpa/jW)

  • Leserbrief von Fred Buttkewitz aus Ulan - Ude (19. April 2023 um 00:37 Uhr)
    Das Gedenken an die Soldaten der Roten Armee ist ohnehin in jeder russischen Familie immer wach, aber auch (heimlich) bei vielen Menschen in der Ukraine. Ich nehme an, die russische Führung wollte unnötige Opfer bei Terroranschlägen der Ukraine auf solche Gedenkmärsche vermeiden, was auch vollkommen richtig ist. Der Todestage und Geburtstage der führenden Kollaborateure Hitlers in der Ukraine im Zweiten Weltkrieg darf dagegen mit allem Pomp gedacht werden. Da schickt dann auch die EU Gäste, wie unlängst. Na ja, zu Hause an der Feldherrnhalle darf man ja vorübergehend nicht mehr. Und die Zurschaustellung von Nazisymbolen geht in der Schaufensterdemokratie Deutschland ebenfalls nicht. Aber in der Ukraine lässt man sich dann wieder gern gemeinsam mit Neonazis fotografieren, wie unser Bundespräsident. Hier fällt mir der Spruch ein: »Eine gute Hausfrau kehrt auch hinter dem Schrank«. Aber in den deutschen Laden hinter dem antifaschistischen Schaufenster (Verbindung zu Rechten, dass verurteilen wir auf das Schärfste) möchte ich lieber nicht hineinschauen. Da werden Blumen verkauft, die man an Gräbern von Bandera oder dem SS-Schlächter Heydrich niederlegen kann. Ordnung muss sein, wenn jemand auf ewig die Grabstelle bezahlt. Wer gern SS-Traditionstreffen besucht, dem empfehle ich eine Urlaubsreise ins Baltikum. Es darf sich dabei allerdings nicht um einen Gegendemonstranten aus Deutschland handeln. Der erhält dann entgegen dem Schengenabkommen ein Einreiseverbot. Die Regierung in Berlin hat dagegen noch nie protestiert. Das wäre ja auch noch schöner, Märsche für Deutschlands »unsterbliches Regiment« zu stören. Einmal im Jahr lässt sich eine Ehrung für Stauffenberg verkraften. Unser Schaufenster will schließlich weiter gepflegt sein, während täglich die Waffentransporte und das Geld für die SS-Anbeter in der Ukraine anrollen. Vorn im Schaufenster erhält Selenkij den Karlspreis. Anschließend benennt er wieder Armeeverbände nach Wehrmachtstradition.

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