Berlin bestellt türkischen Botschafter ein
Berlin. Fünf Tage vor der Stichwahl für das Amt des türkischen Präsidenten bestellte das Auswärtige Amt am Dienstag in Berlin den türkischen Botschafter ein. Ihm sei mitgeteilt worden, »dass die Bundesregierung die Vorwürfe der türkischen Regierung in bezug auf die Meinungs- und Pressefreiheit sowie die Justiz in Deutschland entschieden zurückweist«, erklärte das Amt nach dem Termin. Hintergrund sind Hausdurchsuchungen bei zwei türkischen Journalisten nahe Frankfurt am Main. In der vergangenen Woche hatte die türkische Regierung deshalb den deutschen Botschafter einbestellt. Das Außenministerium in Ankara warf Deutschland vor, die türkische Presse »schikanieren und einschüchtern« zu wollen. Durchsucht worden waren die Wohnungen von zwei Mitarbeitern der regierungsnahen Zeitung Sabah. Als Anlass nannten Staatsanwaltschaft Darmstadt und Polizeipräsidium Südhessen den Verdacht auf »gefährdendes Verbreiten personenbezogener Daten«. Die Sabah gehört zur Turkuvaz Media Group, die enge Beziehungen zur Familie von Präsident Recep Tayyip Erdogan unterhält. (AFP/jW)
Mehr aus: Medien
-
Folgenschwerer Fauxpas
vom 25.05.2023 -
Stimmen zu Radio Dreyeckland
vom 25.05.2023