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Aus: Ausgabe vom 30.05.2023, Seite 10 / Feuilleton
Festivalfilm

Geschichte in Cannes

Zum dritten Mal in der Geschichte der Filmfestspiele Cannes hat eine Frau den Hauptpreis gewonnen. Die Französin Justine Triet wurde für ihr Drama »Anatomy of a Fall« mit der Goldenen Palme ausgezeichnet, wie die Jury am Samstag abend bekanntgab. Der Film mit Sandra Hüller in der Hauptrolle setzte sich gegen 20 andere Wettbewerbsfilme durch.

Auch der zweitwichtigste Preis des Festivals ging an einen Film mit Sandra Hüller in einer Hauptrolle. Der britische Regisseur Jonathan Glazer gewann den Großen Preis der Jury für »The Zone of Interest«.

Das Festival fand dieses Jahr zum 76. Mal statt. US-Schauspielerin Jane Fonda überreichte Triet die Auszeichnung auf der Bühne mit den Worten »Zum ersten Mal sind sieben Regisseurinnen im Wettbewerb. Das ist historisch.«

Die 44jährige Triet verteidigte in ihrer Rede die Proteste gegen die Rentenreform in Frankreich. Nachdem sie den Schauspielern und dem restlichen Filmteam gedankt hatte, erwähnte sie die »historischen, extrem mächtigen, einstimmigen Anfechtungen« der Rentenreform, die »auf schockierende Weise verleugnet und unterdrückt« würden.

Die Auszeichnung für die beste Regie ging an den in Vietnam geborenen Franzosen Tran Anh Hung für »La Passion de Dodin Bouffant«, eine Geschichte über eine Köchin, die im 19. Jahrhundert spielt.

Der Preis für die beste Darstellerin ging an die türkische Schauspielerin Merve Dizdar. Sie verkörpert in »About Dry Grasses« von Nuri Bilge Ceylan eine Lehrerin. Als bester Schauspieler wurde der Japaner Koji Yakusho für seine Rolle in »Perfect Days« von Wim Wenders gewürdigt. Der Preis der Jury wurde an den finnischen Regisseur Aki Kaurismäki für »Fallen Leaves« vergeben. Yuji Sakamoto wurde mit dem Preis für das beste Drehbuch für den Film »Monster« von Hirokazu Koreeda geehrt. (dpa/jW)

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