Atlas der Abwesenheit. Eine Studie zu Kamerunischen Kulturobjekten in deutschen Museen
In deutschen Museen lagern mehr als 40.000 Objekte aus der früheren Kolonie Kamerun. Zu diesem Ergebnis kommt die Untersuchung »Atlas der Abwesenheit. Kameruns Kulturerbe in Deutschland« einer Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern um die in Berlin lehrende Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy in Zusammenarbeit mit sieben deutschen Museen. Sie gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Savoy hatte 2018 mit dem senegalesischen Sozialwissenschaftler Felwine Sarr einen Bericht über koloniale Kulturgüter für Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron vorgelegt, mit dem auch hierzulande eine große Debatte über Restitution begann.
Kamerun war von 1884 bis 1919 deutsche Kolonie. In dieser Zeit wurden die Objekte wie Musikinstrumente, Waffen, Schmuck, rituelle Statuen oder Masken ins Deutsche Reich gebracht. Die Forscher hätten nicht geahnt, »in welch ungeheuren Dimensionen das materielle Kulturerbe aus Kamerun in deutschen ethnologischen Museen präsent und wie erschütternd zugleich die Unkenntnis davon ist, sowohl in Kamerun als auch in Deutschland«, schreibt Savoy.
Doch gebe es mittlerweile eine neue Haltung: »Statt ›keine Begehrlichkeiten wecken‹ zu wollen, sind viele deutsche Museen jetzt darum bemüht, auch außerhalb ihrer Institution laufende Anstrengungen um die ›Restitution of Knowledge‹ zu fördern – oder zumindest nicht mehr zu verhindern«, so die Kunsthistorikerin. (dpa/jW)
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