Der Schatz
Ein rund 2.000 Jahre alter Goldschatz aus vier Museen auf der Krim gehört nach einem richterlichen Urteil der Ukraine. Der Hohe Rat der Niederlande entschied am Freitag in Den Haag, dass die kostbaren Kulturgüter an die Ukraine zurückgegeben werden müssen. Damit ist der Rechtsstreit nach etwa sieben Jahren beendet. Der Goldschatz war zwischen die Fronten des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine geraten. Die Kulturschätze der Krim waren 2014 nach Amsterdam gekommen und wurden dort im Allard-Pierson-Museum gezeigt. Zu den Hunderten Objekten gehörte auch das »Skythengold«, Juwelen, Waffen und Masken. 2014 war die Halbinsel im Schwarzen Meer von Russland annektiert worden. Das Amsterdamer Museum schickte nach Ende der Ausstellung die kostbaren Objekte nicht dorthin zurück, da es nicht wusste, wer nun rechtmäßiger Eigentümer war. Sowohl die vier Museen, die nun unter russischer Verwaltung stehen, als auch der ukrainische Staat erhoben Ansprüche. Doch die Gerichte entschieden in allen Instanzen, dass die Ukraine rechtmäßiger Eigentümer sei. Das »Krimgold« ist in Obhut des Amsterdamer Museums an einem geheimgehaltenen Ort. Zu den Prunkstücken gehört ein 2.400 Jahre alter Helm des Reitervolks der Skythen ebenso wie 2.000 Jahre alte chinesische Lackkästchen der Han-Dynastie, filigrane Broschen und eine goldene Schwertscheide.(dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
In Neapel sterben
vom 10.06.2023 -
Es wird kalt
vom 10.06.2023 -
Die Liebe der Kakteen
vom 10.06.2023 -
Die Dame von der BSR
vom 10.06.2023 -
Nachschlag: Selenskij weiß nichts
vom 10.06.2023 -
Vorschlag
vom 10.06.2023 -
Veranstaltungen
vom 10.06.2023
Die staatliche Zuordnung der Krim zum Territorium der späteren Ukraine ist historisch durch nichts belegt, weder sachlich, völkerrechtlich noch ethnisch. Die Halbinsel ist trotz der mehrheitlich russischen Bevölkerung der Ukraine nach Auflösung der Sowjetunion »in den Schoß gefallen«. Das dem Schatz den Namen gebende Volk der Skythen war ein Steppenvolk, das zwar vom 7. bis 3. Jh. v.u.Z. in einem Raum siedelte und lebte, der sich mit dem heutigen Staatsgebiet der Ukraine geographisch teilweise deckte, aber sonst nicht die geringste Verbindung zu den Jahrhunderte später dort lebenden Ostslawen, ob nun Russen oder Ukrainer, aufwies. Wie so häufig in der gegenwärtigen Stellvertreterauseinandersetzung zwischen dem Westen und Russland bleibt die historische Wahrheit aus Gründen der Russophobie auf der Strecke.