Ukraine beklagt »Verschwörungstheorie« über Raketeneinschlag
Kiew. Rund zwei Wochen nach dem Einschlag einer Rakete auf einem Marktplatz in der ostukrainischen Stadt Konstantinowka hat die New York Times (NYT) am Dienstag (Ortszeit) einen Bericht veröffentlicht, aus dem sich Zweifel an Angaben Kiews ergeben, dass Russland für den Beschuss verantwortlich war. Die Autoren verweisen unter anderem auf die Richtung, aus der die Rakete einem Video zufolge geflogen kam. Auch aufgrund weiterer Recherchen halten sie es demnach für wahrscheinlich, dass es sich um eine ukrainische Flugabwehrrakete handelte, die nahe der Nachbarstadt Druschkowka abgefeuert worden war und dann unbeabsichtigt in Konstantinowka einschlug. Bei dem Angriff vom 6. September waren 16 Menschen getötet und mehr als 30 weitere verletzt worden.
Als Reaktion auf den Artikel der NYT wiederholte Kiew am Dienstag die Darstellung, dass der Beschuss von russischer Seite gekommen sei. Ukrainischen Ermittlern zufolge habe »der Feind auf dieses zivile Objekt eine S-300-Rakete abgefeuert«, zitierte das Internetportal Ukrajinska Prawda den ukrainischen Geheimdienst SBU. Belegt sei dies durch die am Einschlagsort gefundene Raketentrümmer. Auch der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak wies die NYT-Recherche zurück und sprach von Gerüchten, die »Verschwörungstheorien« förderten. Bis offizielle Ermittlungsergebniss vorlägen, »dürfen wir nicht vergessen: Es war Russland, das die Invasion der Ukraine gestartet hat, und es ist Russland, das verantwortlich für den Krieg ist«, sagte Podoljak laut Agenturangaben. (dpa/jW)
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