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Aus: Ausgabe vom 07.10.2023, Seite 16 / Aktion
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Ziel: 2.300 neue Abos

Mit neuer junge Welt-Abokampagne soll bis Ende Januar Ökonomie entwickelt und Wirkmächtigkeit erhöht werden
Von Verlag, Redaktion, Genossenschaft junge Welt
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Noch schafft es die Tageszeitung junge Welt, sich widrigen Umständen zum Trotz auf dem Markt zu behaupten. Aber an der Preisspirale wird weiter gedreht: So verlangt die Deutsche Post für die jW-Zustellung acht Prozent mehr. Parallel zu den nun seit Jahren regelmäßigen, unverschämten Preiserhöhungen sinkt die Zustellqualität von Jahr zu Jahr. Aber auch die Frühzustellung von Zeitungen wird reduziert, weil sich das für die Verlagshäuser (die auch die jW zustellen) nicht mehr rentiert und die Bundesregierung von Zustellungsförderung nur spricht. Den Bestellern von jW-Printabos wird also viel zugemutet! Für die Entwicklung der Digitalabos wird es ebenfalls schwieriger: »Weniger Social-Media-Zugriffe auf News-Seiten« vermeldet etwa eine Axios-Studie am vergangenen Mittwoch. Und der Einzelverkauf? Der wird durch das Grossosystem organisiert, wo die pure Angst umgeht.

Angst vor Systemkollaps

Die großen Zeitungen verabschieden sich von Print (so wurde diese Woche bekannt, dass auch das Verlagshaus Dumont die hauseigene Zeitungsdruckerei schließt). Auch deshalb stehen da Entwicklungen an, die in dieser Woche im Fachorgan PV Digest so beschrieben werden: »Im Grossovertrieb wird ab 2028 kein Stein auf dem anderen bleiben … Die Angst vor dem Systemkollaps ist mittlerweile so groß, dass sich dagegen niemand mehr wehrt.«

Damit wir aber auch künftig die stetig wachsenden Kosten für Druck, Vertrieb und Zustellung der Zeitung (und ebenfalls die notwendig wachsenden Personalausgaben für Verlag und Redaktion) stemmen können, brauchen wir dringend mehr Abonnements! Denn wir wollen (im Gegensatz zu so ziemlich allen anderen Tageszeitungen) die Abopreise nur moderat steigern, um den Einstieg in das Zeitungslesen nicht noch weiter zu erschweren.

Notwendige Entwicklung

Wir haben auf dieser Grundlage errechnet, dass wir bis Ende Januar 2.300 zusätzliche Abonnements brauchen, um den absehbaren Entwicklungen standhalten zu können. Deshalb starten wir mit dieser Ausgabe unsere Abokampagne »Wem gehört die Welt?«, mit der wir möglichst viele zusätzliche Abonnements gewinnen wollen. Unsere Leserinnen und Leser bitten wir, sich in diesem Zeitraum mit wenigstens einem konkreten Beitrag an der Aktion zu beteiligen: Abonnieren Sie, falls Sie das nicht schon längst getan haben! Verschenken Sie ein Abonnement an Freunde, Bekannte, Verwandte! Spenden Sie ein Knast­abo, damit Inhaftierte sich über das, was außerhalb ihrer Mauern geschieht, umfassend informieren können! Ordern Sie zu Ihrem Printabo ein Onlineabo (oder umgekehrt)! Schenken Sie Ihrer örtlichen Bibliothek, dem Jugendzentrum oder Ihrer Lieblingskneipe ein Abo! Steigen Sie auf eine höhere Preisklasse um (etwa vom Normal- aufs Soliabo, wir bewerten das wie ein zusätzliches Abonnement)! Es geht bei dieser Kampagne um möglichst viele unbefristete Vollabos. Falls sich aber herausstellt, dass Ihr Bekannter noch gar nicht so sicher ist, ob er so ein jW-Abo haben möchte, bieten Sie ihm doch ein dreiwöchiges Probeabo zum Kennenlernen und Einstieg an.

Gemeinsam erfolgreich

Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Neben der ökonomischen Seite (die Bundesregierung nennt das den »Nährboden«, den sie uns entziehen will) bewirkt die Steigerung unseres Abobestandes noch ganz andere Dinge: Reichweite, Aufmerksamkeit und Wirkmächtigkeit der Zeitung nehmen zu (also all die Dinge, die der Verfassungsschutz mit seinen Aktivitäten verhindern will). Und nicht zuletzt wäre ein Erfolg der Aktion ein Gradmesser dafür, ob klassenbewusste, linke Kräfte im deutschsprachigen Raum noch in der Lage sind, gemeinsam erfolgreich zu handeln. Und es gilt zu beachten: Nur eine junge Welt, die gestärkt aus diesen Prozessen hervorgeht, kann in den kommenden Jahren Veranstaltungen wie die Chile-Reihe, die Bandera-Konferenz oder die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz auf die Beine stellen.

Wir haben uns viel vorgenommen: Die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz am 13. Januar, zu der wir 4.000 Teilnehmende erwarten, soll den Endspurt für unsere Abokampagne einläuten. Wenn wir gemeinsam handeln, schaffen wir das!

Wenn Sie sich über alle Aboformen informieren wollen, schauen Sie auf jungewelt.de/abo. Wenn Sie auf eine höhere Preisklasse umsteigen wollen, gehen Sie auf jungewelt.de/umstieg

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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