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Aus: Ausgabe vom 19.08.2023, Seite 16 / Aktion
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Gegen alle Widrigkeiten

Die junge Welt darf nicht überall beworben werden. Aber jedem steht frei, sie zu testen!
Von Aktion und Kommunikation
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Was der Staat nicht veröffentlicht haben will, kommt bei anderen gut an

Heutzutage müssen Zeitungen um jedes Abonnement kämpfen. Das fällt um so schwerer, je geringer die personelle und finanzielle Ausstattung des dahinterstehenden Verlages ist. Wenn dann jedoch Hindernisse von einem staatlichen Akteur in den Weg gelegt werden, verschlechtert das die Lage ungemein. Als einzige deutschsprachige Tageszeitung wird junge Welt vom Inlandsgeheimdienst beobachtet und aktiv bekämpft. Ziel der Nennung im Verfassungsschutzbericht, gegen die die Verlag 8. Mai GmbH klagt, ist es laut Bundesregierung, der Zeitung den »Nährboden« zu entziehen.

Dass dies keine leere Drohung ist, zeigte sich gerade wieder in München. Die dortige Leserinitiative der jungen Welt hatte für das unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) an diesem Wochenende in der Innenstadt stattfindende Zamanand-Festival, auf dem sich zahlreiche Gruppen und Initiativen präsentieren, einen Stand angemeldet und zunächst auch zugesagt bekommen. Doch dann teilten die Veranstalter unter wörtlicher Übernahme von Behauptungen aus dem Verfassungsschutzbericht mit, »dass eine Teilnahme der Leserinitiative junge Welt am diesjährigen Zamanand-Festival entgegen vorherigen Absprachen nicht möglich ist«. Begründung: »Es handelt sich bei dieser Tageszeitung um das auflagenstärkste linksextremistische Medium in Deutschland. (…) Neben der verfassungsfeindlichen Ausrichtung ist ein fehlendes Bekenntnis zur Gewaltfreiheit festzustellen«, wird ausgerechnet über die Zeitung, die sich in ihren Artikel und Kommentaren gegen Militarismus und Kriegskurs im Zeichen der »Zeitenwende« stellt, behauptet.

Zur Erinnerung sei noch einmal gesagt, dass sich Leserinitiativen unabhängig zu Verlag oder Redaktion organisieren. Es handelt sich um engagierte Leserinnen und Leser, die ihre hochgeschätzte Informationsquelle bekannter machen wollen. Dafür bestellen sie kostenlose Zeitungen und Werbematerial. Um diese Leser-Blatt-Bindung beneiden uns nicht nur andere Zeitungen, sondern auch der Verfassungsschutz. Doch trotz solcher Rückschläge geht dessen Rechnung nicht auf, und die Verkäufe steigen weiter. Die Inhalte sprechen einfach für sich. Überzeugen Sie sich selbst und bestellen Sie 75 Ausgaben der jungen Welt für 75 Euro. Danach endet das Abo garantiert, es sei denn, Sie können nicht davon lassen und abonnieren weiter.

Zum Abonnieren den Coupon in der Zeitung ausfüllen oder unter ­jungewelt.de/sommerabo. Unter Angabe von Name und Anschrift kann sie auch direkt beim Aboservice unter abo@jungewelt.de oder 030/53 63 55-80 bestellt werden

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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