Niger akzeptiert Algeriens Vermittlung

Algier. Der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune hat am Montag Außenminister Ahmed Attaf beauftragt, so schnell wie möglich nach Niamey zu reisen, um dort Gespräche über die Neubildung einer zivilen Regierung aufzunehmen. Das geht aus einer am gleichen Tag veröffentlichten Mitteilung des Außenamts in Algier hervor. Demnach hatte Algeriens Regierung zuvor vom nigrischen Außenministerium die Zusage erhalten, dass Niamey den im August von Tebboune vorgeschlagenen Friedensplan für Niger akzeptiert.
Im westafrikanischen Niger hatte im Juli das Militär geputscht und Präsident Mohammed Bazoum gestürzt. Die regionale Wirtschaftgemeinschaft ECOWAS hatte darauf unter dem Beifall der EU und Frankreichs der neu eingesetzten Regierung mit einer Intervention gedroht, falls Bazoum nicht wiedereingesetzt werde. Außerdem verhängte sie ein Embargo über den Sahelstaat, der ohnehin zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Um einen möglichen Angriff zurückzuschlagen, aber auch die in der ganzen Region operierenden Dschihadisten zu bekämpfen, schloss sich Niger mit den beiden Nachbarländern Mali und Burkina Faso zu einer Verteidigungsallianz zusammen.
Algier hatte militärische Maßnahmen gegen die neue Regierung in Niamey von vornherein abgelehnt und Ende August politische Gespräche »für eine Dauer von maximal sechs Monaten unter Teilnahme aller Parteien« in Niger vorgeschlagen. Sie sollten unter Schirmherrschaft einer »zivilen Behörde« stehen, die »von einer einvernehmlichen und von allen Seiten akzeptierten Persönlichkeit geleitet wird«. Ziel sei, die »verfassungsmäßige Ordnung im Land« wiederherzustellen. (AFP/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Türkei bombardiert Nordirak
vom 02.10.2023 -
Explosion in Ankara
vom 02.10.2023 -
Eine Million gegen PiS
vom 02.10.2023 -
Angriff eines Trumpisten
vom 02.10.2023 -
Großer Andrang
vom 02.10.2023 -
Schwierige Unabhängigkeit
vom 02.10.2023 -
Unabhängig und souverän
vom 02.10.2023